"Für Deutschland war und ist die Europäische Union ein Glücksfall", so der WHKT.

"Für Deutschland war und ist die Europäische Union ein Glücksfall", so der WHKT. (Foto: © bellanatella/123RF.com)

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WHKT veröffentlicht Positionspapier zur Europawahl

Die Vollversammlung des WHKT hat ein Positionspapier mit dem Titel "Europas Zukunft gemeinsam mit dem Handwerk gestalten" mit Forderungen für die kommende Legislaturperiode verabschiedet.

Der Westdeutsche Handwerkskammertag (WHKT) positioniert sich zur anstehenden Europawahl im Juni. Die WHKT-Vollversammlung hat dazu ein Papier, in dem sie sich zu Europa, zur Europäischen Union und zum europäischen Gedanken der politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Zusammenarbeit bekennt. Es trägt den Titel: "Europas Zukunft gemeinsam mit dem Handwerk gestalten".

PositionspapierHier finden Sie das ausführliche Papier des WHKT."Für Deutschland war und ist die Europäische Union ein Glücksfall, auch wenn immer wieder neu die berechtigten Belange des handwerklichen Mittelstandes eingefordert werden müssen", heißt es im Papier. "Der Westdeutsche Handwerkskammertag und seine Mitglieder, die sieben Handwerkskammern in Nordrhein-Westfalen, werben deshalb für eine breite Beteiligung an der Europawahl."

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Fünf Forderungen

Europäische Rechtsakte hätten großen Einfluss auf den Alltag von Handwerksbetrieben. Kleine und mittlere Unternehmen beschäftigten etwas mehr als zwei Drittel aller Arbeitskräfte in Europa der gewerblichen Wirtschaft und trugen zu fast 60 Prozent zur Wertschöpfung bei. "Daher gilt es, die Bedeutung und Wertschätzung des KMU-Sektors auch im neuen EU-Parlament zu stärken."

Der WHKT formuliert in seinem Positionspapier fünf Forderungen für die kommende Legislaturperiode:

  1. Die EU muss Wettbewerbsfähigkeit und Klimaschutz miteinander in Einklang bringen. Dazu gehören der Einsatz marktwirtschaftlicher Instrumente zur Erreichung von Klimaschutzzielen, die Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft durch Standort- und Wettbewerbspolitik sowie Digitalisierung, Innovationsoffenheit und Innovationsfreundlichkeit.
  2. Die EU muss im Bereich der Bildungspolitik bewährte nationale Bildungssysteme anerkennen und sichern. Die Bedeutung der Dualen Berufsbildung ist als gleichwertig zur akademischen Bildung wertzuschätzen.
  3. Die EU braucht eine wirksame, eigenständige KMU-Politik. Politische Strategien und Rechtsakte müssen anhand des Grundsatzes "Think small first!" aus der Perspektive von Handwerk und KMU herausentwickelt werden. Dazu gehört auch, den KMU-Test strikt anzuwenden und KMU- und Handwerksorganisationen frühzeitig bei der Erarbeitung von Rechtsakten und Standards einzubinden, um Regulierungsbetroffene besser identifizieren und Folgen präziser abschätzen zu können.
  4. KMU-Politik muss strukturell in der EU-Kommission abgesichert werden.
  5. Die EU muss das KMU-Entlastungspaket konsequent umsetzen. Dazu gehört insbesondere ein Praxischeck des "Green Deal" samt KMU- und Kohärenzprüfung. Handwerksbetriebe müssen bei der Umsetzung der Vorgaben unterstützt werden, etwa durch strikte Anwendung des Once-only-Prinzips und die Bereitstellung digitaler Werkzeuge zur vereinfachten Datenbereitstellung und -übermittlung.

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Text: / handwerksblatt.de

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